Wahlspruch: Semper fidelis imperatori – Dem Herrscher stets treu
Wappen: Auf Schwarz, zwei gekreuzte silberne Schwerter über einem Berg in Silber
Gründung: Almadaner Dynastie
Oberhaupt: Aurelius von Stelzberg
Verbreitung: Kaiserlich Blaubinge
Kurzprofil: Kaisertreu und streitbar


Die Ursprünge

Die Geschichte des Hauses Bingenbrück beginnt in der Eslamidenzeit. Damals gehörte der Ritter Tramin von Stelzberg der Ritterschar unter Tirolt Künnerding an, die Kaiser Bodar II. nach Weiden entsandt hatte, um Prinzessin Helmgard in ihrem Anspruch auf die Herzogenkrone zu unterstützen. Helmgard von Weiden führte 818 BF ein Ritterheer gegen die Verbündeten ihres verstorbenen Onkels, Herzog Wallfried II., der ihrem Vater Leuemund 815 BF unrechtmäßig die Herzogenkrone entrissen und sie in den Leuenturm geworfen hatte. In der Schlacht um die Burg Blauenstein besiegte Helmgard gemeinsam mit den Kaiserlichen und den Rittern des Grafen Angrist von Löwenhaupt das von Baron Helmbrecht Blaubinge geführte, gegnerische Heer. In der Folge wurde die Baronie Blaubinge zum Kaiserlichen Allod.

Wegen Auszeichnung in der Schlacht wurde Ritter Tramin das Rittergut Bingenbrück in Kaiserlich Blaubinge, durch die Hand des kaiserlichen Vogtes Tirolt Künnerding, zum Lehen gegeben. Seit diesem Tage sind sich die beiden Familien in großer Freundschaft verbunden, zudem pflegt man auch einen guten Kontakt zum Bärwalder Grafenhof.

Über die Generationen hinweg zeigten sich die Stelzberger immer loyal zum Kaiserhaus, wie unbeliebt dieses auch zu manchen Zeiten war. In der Kaiserlosen Zeit verhielten sie sich so neutral wie möglich, um ihre eigenen Interessen zu schützen, waren aber schnell dabei, dem neuen Kaiser Perval die Treue zu schwören.

Das neue Haus Gareth

Die auf ihn folgenden Kaiserzwillinge stellten die größte Probe für die Loyalität derer von Stelzberg dar und aus alten Korrespondenzen geht hervor, dass sie stets nur Bardo als Kaiser anerkannten, da die Stelzberger nicht hinter einem doppelten Rechtsbruch, der geteilten Kaiserwürde und einer Frau auf dem Thron, stehen wollten. Die Usurpation Retos stellte eine Erleichterung für sie dar, da sie zwischen der langen Tradition unbedingter Loyalität zum Kaiser und der persönlichen Ehre, spätestens nach dem Tag der Schande arg beansprucht, zunehmend hin- und hergerissen waren. Allerdings sahen das nicht alle Mitglieder des Hauses so: Leumann von Stelzberg, der Bruder der damaligen Edlen und Hausvorsteherin Rechhild von Stelzberg, folgte seinem Kaiser Bardo als Leibwache ins Exil nach Festum.

Scheinbar folgten von nun an bessere Zeiten für das Haus. Unter Reto und Hal blühten die Familie und ihr Lehen regelrecht auf. Ihre Position war fester als je zuvor und die Einnahmen des Lehens sprudelten (im Vergleich zu früheren Zeiten). Doch der Niedergang der Bingenbrücks sollte früh genug kommen.

Die Kunradkrise

Gegen die Orks kamen viele Stelzberger um. Verheerender war allerdings ein interner Konflikt: Ein Bastard in der Hauptlinie der Familie unterstützte Answin von Rabenmund als neuen Kaiser und stellte sich damit gegen seinen Vater Garafanos, der zu dieser Zeit Ritter von Bingenbrück war, und seine Halbgeschwister. Er scharte 1011 BF eine Gruppe aus „Freunden“, Verbündeten, Unzufriedenen und Banditen um sich und sorgte für Unruhen. Bekannt wurde er unter dem Namen Kunrad der Brigant. Als er zunehmend zu einer Gefahr für die Bauern und durchziehenden Händlergruppen in Kaiserlich Blaubinge wurde, zogen sein Vater und sein Halbbruder Sigismer gegen ihn aus. Es gelang den beiden, Kunrad zu stellen und seine Briganten zu töten. Die Götter schienen es zu wollen, dass der Vater gezwungen war, den tödlichen Streich gegen seinen Bastard zu führen. Aus dem Augenzeugenbericht Sigismers weiß man, dass Kunrad mit dem letzten Atemzug seinem Vater etwas zuflüsterte. Was genau dies war, ist nie bekannt geworden, auch wenn immer wieder über ein Testament von Garafanos gemunkelt wird, in dem die Worte niedergelegt sind.
Im Mund der Knechte und Mägde geht aber seither die Geschichte herum, dass jene Worte unmittelbar mit den folgenden Ereignissen in Zusammenhang standen. Der einstmals so stolze Edle schloss sich in das höchste Zimmer des Wehrturms der Familie ein und sprach zu keinem seiner Freunde und Angehörigen mehr ein Wort. Mahlzeiten und Wasser ließ er sich vor die Tür stellen und holte diese zu sich herein, wenn keiner schaute. So war es fortan an Sigismer, das Haus Stelzberg zu vertreten, als Herzog Waldemar im Hesinde 1011 BF gegen Answin stimmte und mit seinen Waffenknechten nach Gareth zog. 
Der Ritter überließ seinen Vater und seine eigene Familie in der Obhut seiner Schwester Leufriede. Während dieser Zeit geschah es, dass diese eines Tages feststellte, dass Garafanos weder Wasser noch Speisen des Vortages zu sich hereingeholt hatte. Als er auch auf wiederholte Rufe und Klopfzeichen nicht reagierte, brach sie letztlich die Tür mit Hilfe zweier Brückenwachen auf. Sie fand den Vater Tod vor, dahingerafft von einer Sieche. Auch ihr jüngerer Bruder Ralmir, seines Zeichens Geweihter der Peraine, bestätigte ihr dies. Es war insofern unheimlich, da in diesem Winter niemand im Haushalt krank geworden und eine Ansteckung somit ausgeschlossen war. Um das Herz des Bruders nicht weiter zu belasten, erzählten sie Sigismer nach seiner Rückkehr die wahren Umstände des Todes Garafanos‘ nicht, sondern sprachen fürderhin von einem Tod durch Entkräftung.

 

Was gut für mich ist, ist auch gut für das Haus Bingenbrück!

Der bisher letzte und bedeutendste Einschnitt kam aber während des Krieges gegen den Dämonenmeister Borbarad. Der Edle Sigismer von Bingenbrück fiel Anfang 1021 BF auf den Vallusanischen Weiden, in treuem Dienst für Herzog Waldemar und den Reichsbehüter Brin, dessen Kaiserkrönung er herbeisehnte, seit seinem Dienst für ihn im Orkensturm. Leufriede von Bingenbrück, in herzöglichen Diensten stehend, fand ihren Tod Ende 1021 BF in der Schlacht vor Ysilia.
Seitdem steht der junge Aurelius von Stelzberg alleine dem Haus vor. Als die Nordmärker Truppen während der Zweiten Weidener Unruhen 1022 BF Weiden zu Hilfe kamen, dann aber das Land nicht mehr verlassen wollten, quartierte sich der Gardeoffizier Treuward von Eisensporn im Haus der Bingenbrücks ein. Nachdem sowohl Aurelius‘ Eltern, Tante wie auch sein Schwertvater tot waren, war es wenig verwunderlich, dass der Nordmärker, von jeher eine beeindruckende Persönlichkeit in Statur und Auftreten, schnell Einfluss auf den Jungen gewinnen konnte, dessen Seelenstärke und Tapferkeit, auch angesichts der erlittenen Schicksalsschläge, ihm aufgefallen waren. Er verhalf ihm zur fehlenden Schwertleite durch einen befreundeten Ritter im Jahr 1026 BF. Zuvor hatte er Aurelius mit seiner Tochter Praiowine verheiratet, unausgesprochen als Garant für die zukünftige Dankbarkeit des jungen Edlen zu Bingenbrück. So hat sich auch nach Abzug der Truppen ein Nordmärker seinen Einfluss in einem Teil Weidens erhalten. Der Einfluss des Schwiegervaters auf den jungen Edlen von Bingenbrück ist ungebrochen.

Chronik und Stammtafel

Kleine Chronik der Bingenbrücks

818 BF – Tramin von Stelzberg erhält Titel und Lehen nach der Schlacht um Burg Blauenstein

RON 975 BF – Leumann von Stelzberg folgt Bardo von Gareth ins Exil nach Festum

14. BOR 1011 BF – Kunrad der Brigant wird von seinem Vater, dem Edlen Garafanos von Stelzberg, erschlagen

HES 1011 BF bis TSA 1011 BF– Edler Garafanos von Stelzberg verfällt in zunehmend düstere Stimmung und schließt sich letztlich in ein Turmzimmer ein

20. TSA 1011 BF – Leufriede von Stelzberg findet ihren Vater Garafanos tot im Turmzimmer

24. PRA 1021 BF – Edler Sigismer von Stelzberg fällt in der Schlacht auf den Vallusanischen Weiden

10. RAH 1021 BF – Leufriede von Stelzberg fällt in der Schlacht vor Ysilia

1. TRA 1025 BF – Edler Aurelius von Stelzberg heiratet Praiowine von Eisensporn

Stammtafel