| Titel: | Markverweser, davor Reichs-Obrist im Gouvernement Südmeer und Königreich Trahelien |
| Lehen: | Reichsmark Sichelwacht |
| Tsatag: | 957 BF |
| Borontag: | 22. Travia 1029 BF |
| Familienstand: | Verheiratet mit Boronliebe Zornbrecht-Hauberach |
| Nachkommen: | Fredegard von Hauberach, ihrerseits vermählt mit dem 1039 BF verstorbenen Wallbrord von Löwenhaupt-Berg |
| Kurzprofil: | Fast schon archetypischer Vertreter der Wehrheimer Offiziersschule mit kerzengerader Haltung, militärisch knapper und präziser Ausdrucksweise, Mimik und Gestik. In seiner Anfangszeit als Reichsverweser des Sichelwacht lieferte Ralmir sich noch heiße Gefechte mit den vielen Räuberbaronen und anderen Aufrührern in seinem Herrschaftsbereich, schaute dabei aber offenbar zu tief in den Abgrund und entwickelte sich nach und nach selbst zu einem Bösewicht: allein auf den eigenen Vorteil bedacht und immer gern bereit, andere ans Messer zu liefern, wenn ihn das seinen Zielen (Reichtum und Einfluss) näher brachte. |
| Schicksal: | Am 22. Travia 1029 BF --- sprich: einen Tag vor der Einsetzung als Graf der Sichelwacht --- von Darwolf von Binsböckel-Glückshaus äußerst blutig dahingemeuchelt. |
Ab Anfang der 1000er-Jahre diente Ralmir von Zornbrecht-Hauberach als Verwalter des Kaiserhauses in der Reichsmark Sichelwacht. Zum Zeitpunkt seines Todes im Travia 1029 BF verfügte der mit 1,70 Schritt etwas kurz geratene, ehemalige Reichs-Obrist über einen aufälligen Bauchansatz und eine Glatze --- beides Zeichen seines Alters. Besonders schön anzusehen war er gerüchteweise aber auch in jungen Jahren schon nicht, erinnerte sein unförmiger Schädel doch von jeher an den eines Pferdes. Sein Monokel und ein paar nervöse Ticks machten es nicht unbedingt besser. Allein die wachen, grünen Augen und die gepflegte, äußerst stilsichere Klamotte könnten als Pluspunkte ins Feld geführt werden ...
... wenn man denn unbedingt etwas Positives über den Mann sagen wollte, was zumindest den meisten Sichelwachtern fernliegt. Der Markverweser entwickelte sich mit der Zeit nämlich zu einem Despoten, der nicht nur mit Feinden, sondern auch mit seinen Freunden wenig zimperlich umsprang und bei der Selbstbereicherung zunehmend skrupellos vorging. Gerüchteweise soll er sogar Bündnisse mit den Raubrittern eingegangen sein, die er einst zur Strecke bringen wollte.
1028 BF unterzeichnete Rohaja von Gareth die Ochsenbluter Urkunde, die unter anderem festschrieb, dass die Sichelwacht von einer Reichsmark wieder zur regulären Grafschaft umgewandelt werden sollte. Das schmeckte dem Hauberacher nicht, denn er wäre künftig der nur einen Katzensprung entfernten Herzogin Walpurga von Löwenhaupt Rechenschaft schuldig gewesen, statt dem Kaiserhaus im fernen Gerath, was seine illegalen Machenschaften erheblich verkompliziert hätte. Nicht zuletzt deshalb opponierte der reichstreue Ex-Offinzier gegen das Vorhaben und versuchte, auch seine Barone dagegen aufzubringen. Letzteres scheiterte allerdings kläglich: Der Sichler Adel war weder für ein Weiterbestehen der Reichsmark noch für die Umwandlung in eine Markgrafschaft zu haben, er wollte endlich wieder zum Herzogtum gehören wie die Brüder und Schwestern in Bärwalde und Baliho.
Am 23. Travia 1029 BF wäre Ralmir von Hauberach von der Herzogin in den Grafenstand erhoben worden, wenn der ebenso verfemte wie totgeglaubte Räuberbaron Darwolf von Binsböckel-Glückshaus dem nicht mit einem hinterhältigen Mordanschlag und einer wilden Intrige zuvorgekommen wäre: Der Graf in spe hauchte --- in der Abgeschiedenheit seines Schlafgemachs --- spätnachts am 22. Travia sein Leben aus. Durch Ermittlungen zu seinem Tod traten ein paar seiner halbseidenen Geschäfte zutage --- und offen gerpochen war niemand so richtig traurig darüber, dass der Mann es nicht auf den Thron des Sichelgrafen geschafft hatte. Da wusste ja noch keiner, dass die armen Sichler mit ihrem neuen Herrn, Graf Bunsenhold von Wolkenstein und Wettershag, vom Regen in die Traufe geraten würden.