| Grafschaft: | Grafschaft Sichelwacht |
| Herrschaft: | Stadtmeisterin Gernlind Facklam und der Stadtrat sowie Stadtvogt Odilbert von Brockingen als Vertreter des Grafen und Stadtherrn Bunsenhold von Wolkenstein und Wettershag |
| Wappen: | Folgt |
| Einwohner: | 1.100 |
| Garnison: | 20 Stadtgardisten und Torwächter, 6 Türmer, 4 Stadtbüttel zusätzlich auf Burg Aarkopf 12 Ritter der Sichel samt Gefolge, ein Halbanner Rotröcke (persönliche Garde des Grafen) sowie auf Stadt und den nahen Weiler Traviaglück verteilt ein bis anderhalb Banner der Sichelgare (Salthelsaare/Mithridenswehr) |
| Tempel: | Praios, Rondra, Travia, Phex, Ingerimm |
| Gasthöfe: | Hotel "Bürgerstolz" (Q8/P9/S20), Schenke "Salzstock" (Q7/P7), Schenke "Zum Silberdrachen" (Q6/P8), Gasthaus "Erzenbruch" (Q5/P4/S12), Schenke "Sichelend" (Q2/P2) und Schenke "Krummer Hund" (Q3/P2) |
| Wirtschaft: | Handelskontore Kolenbrander, Sichelwachter Handelsbund und Klawitter, Handel mit und Verarbeitung von verschiedenen Erzen und Metallen, Granit und Schiefer, Salz, Holz, Glas, Fellen und Pelzen, Horn und Bein; Schmiede, Metallgießer, Steinmetze, Bildhauer, Zimmerer, Schreiner, Drechsler, Glasmacher, -bläser und -schleifer, Kürschner, Beinschnitzer, Stellmacher, Schneider, Bäcker, Fleischer. |
| Besonderheiten: | So traurig es klingt: Salthel hat vom Niedergang alter Handelswege durch die Borbarad-Krise stark profitiert und einen völlig unerwarteten, ziemlich rasanten Aufschwung erlebt. Aus einer Handwerkerstadt, die zwar teils sehr spezielle und gefragte Waren produzierte und feilbot (was sie auch weiterhin tut), ist ein wichtiger Handelsknoten geworden, was zu florierendem Gewerbe und einer immer selbstbewusster werdenden Bürgerschaft führt. |
| Stimmung: | Nachdem der geruhsame Schlummer vergangener Jahrzehnte abgestreift worden ist, herrscht in Salthel eine Aufbruchstimmung, die für jedermann deutlich spürbar ist. Alles scheint möglich! Dass die Realität mit den Träumen und Hoffnungen nicht immer mithalten kann, wird gerne einmal übersehen. |
Allgemeines
Salthel ist nicht nur die Hauptstadt der Grafschaft Sichelwacht, sondern auch eine florierende Handelsstadt, ein beliebtes Ziel für Pilger des Ingerimm-Glaubens, der Sitz des Grafen und mit mehr als 1.000 Einwohnern die größte Ansiedlungen im weiten Umkreis. Neben den Stadtrechten bekam die Siedlung schon vor langer Zeit das Stapelrecht verliehen, das allerdings vor der Borbarad-Krise ein Schattendasein fristete, weil sich die Anzahl der durchziehenden Händler stark in Grenzen hielt. Im Vergleich zu anderen Marktflecken Weidens --- vor allem Trallop oder Baliho --- stinkt die Grafencapitale zwar immer noch ab. Seit der Sichelstieg der sicherste Weg nach Weißtobrien ist und Händlern aus dem Bornland wegen der Schwarzen Lande kaum noch etwas anderes übrig bleibt, als ihre Waren über den Sieben-Baronien-Weg ins Mittelreich zu befördern, geht es aber stetig bergauf.
Gehandelt wurde in der Stadt schon immer, früher jedoch fast ausschließlich mit Rohstoffen und Waren aus der Grafschaft Sichelwacht --- insbesondere mit Holz, Erzen, Metallen, Granit aus den Drachensteinen sowie Schiefer aus der Roten und Schwarzen Sichel. Nicht zu vergessen: Das namensgebende Salz, das aus Stöcken in Gräflich Salthel stammt und dafür gesorgt hat, dass die Stadt auch in weniger geschäftigen Zeiten nie am Hungertuch nagen musste. Salthel war seit Jahrhunderten als Umschlagplatz für Erze und Hüttenwaren bekannt, überdies dafür, dass hier in geringem Umfang Waldglas hergestellt wird und dass es seltene Alchemika wie Schwefel aus Drachenstein oder rotes Pigment aus Adleflug erworben werden können. In jüngerer Zeit hat sich das Portfolio jedoch stark erweitert, was vor allem am Stapelrecht liegt.
Stapelrecht? Was heißt das?
Das Stapelrecht ermächtigt Städte oder Marktflecken, von durchziehenden Händlern zu verlangen, dass sie ihre Waren für einen bestimmten Zeitraum auf dem örtlichen Stapelplatz abladen --- also stapeln --- und zu guten Konditionen feilbieten. Für Ansässige ist das von Vorteil, denn sie haben sozusagen das erste Zugriffsrecht und das städtische Gewerbe wird gefördert. Für die reisenden Kaufleute ist es hingegen eher nachteilig, denn wenn sie nicht bereit sind, ein Stapelgeld zu zahlen, um sich von der Pflicht zu befreien, werden sie einige Tage aufgehalten und ihnen entgehen womöglich Gewinne, weil sie anderswo höhere Preise verlangen könnten.
In Salthel beträgt das Stapelrecht drei Tage und einzig göttergefällige Hilfslieferungen --- insbesondere für Bruder Tobrien --- sind davon ausgenommen. Die Händler müssen ihre Waren in städtischen Lagerhäusern am Stapelplatz deponieren und dürfen fürs- Ent-, Um- und wieder Aufladen ausschließlich städtische Tagelöhner beauftragen. Dadurch fließt nicht nur Geld in die Stadtkasse, sondern auch Saltheler Handwerker, Kaufleute und Arbeiter profitieren. Die Bürger haben ebenfalls etwas davon, denn auf diese Art kommen in ihrem Städtchen immer wieder frische Waren aus dem Bornland, der Freien Stadt Uhdenberg und Weißtobrien in Umlauf.
Geschichte
Folgt.
Herrschaft
Salthel wird von einem Stadtrat regiert, dem Repräsentanten verschiender Zünfte und der Kaufmanns-Gilde sowie der Geweihtenschaft angehören, den Vorsitz hat Bürgermeisterin Gernlind Facklam inne. Stadtvogt Odilbert von Brockingen gehört dem Rat zwar nicht an, wird aber als Interessenvertreter des Stadtherrn, Graf Bunsenhold zur Sichel, in alle wichtigen Entscheidungen einbezogen. Rechtlich obliegt die Verwaltung der Stadt dem Vogt, der Brockinger hat diese Aufgabe aber schon vor langem an Stadtmeister und Stadtrat abgetreten, weil er mit der riesigen Stadtmark Salthel mehr als genug zu tun hat. Der Rat besteht aus 12 Personen, Nachrücker gibt es für gewöhnlich nur, wenn jemand verstirbt. Sollte der Stadtrat einmal zu keiner Entscheidung kommen, wird der Fall dem Stadtvogt vorgetragen, der mit seinen zwei Stimmen --- die unheilige Zahl 13 gilt es um jeden Preis zu vermeiden --- über die Sache befindet.
Richterin Bergunde Rohregger urteilt über weltlichen Vergehen im Stadtgebiet, ausgenommen sind allein Kapitalverbrechen, für die das Hohe Gericht der Grafschaft verantwortlich zeichnet. Neben der Stadtwache halten vier Büttel in Odilberts und Bergundes Auftrag die Straßen der Capitale sicher. Bei Belangen, die den Handel betreffen, wird der Marktvogt Jasper Nohmhain wegen seines Fachwissens zu Gerichtsverhandlungen hinzugezogen. Für Vergehen in diesem Bereich gibt es oft harte Strafen, da der Handel extrem wichtig für die Stadt ist und daher in geregelten Bahnen verlaufen soll.
Die Stadt als Ganzes
Im Stadtbild von Salthel sind mitunter Einflüsse aus der Heimat auswärtiger Kaufleute zu erkennen: Der Weidener Spitzgiebelstil herrscht zwar vor, aber einige Häuser tragen tobrischen Giebelschmuck oder die Fassaden sind mit den typischen bornischen lkonenholztäfelchen verziert und dergleichen mehr. Die Bürger schnappen derlei Besonderheiten bei Durchreisenden auf und behalten, was ihnen gefällt --- nicht nur in punkto Gebäude, sondern auch bei Kleidung, Aberglaube und kulinarischen Spezialitäten. Man mag den Bürgern Salthels einen Mangel an Kreativität vorwerfen, aber der bunt zusammengewürfelte Mix hat auch einen Vorteil: Viele Fremde können in der Stadt etwas aus ihrer Heimat wiederfinden und fühlen sich dadurch schnell heimisch.
[Was, wo, wie? --- Adel und betuchte Bürger im südlichen/südwestlichen Bereich der Stadt gleich hinter dem Schwarzen Tor, nahe am Aarkopf dran, Händler und betuchte Handwerker auf ganzer Breite im Herzen der Stadt, Handwerker und Bauern im nordöstlichen Bereich, Bauern vor allem zum Schweinetor hin, Tagelöhner und Armenviertel im Norwesten der Stadt. ---]
Mauern und Tore
Die noch relativ jungen, sieben Schritt hohen Saltheler Stadtmauern --- sie wurden nach den unheiligen Geschehnissen rund um die Wiederkehr Borbarads in der Baronie Ingerimms Steg errichtet und ersetzten einen umlaufenden Erwall, auf dem Holzpalisaden thronten --- bestehen aus behauenen Bruchsteinen. Sie verfügen über einen umlaufenden, überdachten Wehrgang, der von der Innenseite über kleine Treppen betreten werden kann. Die an Türme erinnernden Vorbauten sind nur unwesentlich höher und ebenfalls überdacht. Betreten werden können sie sowohl von ebener Erde als auch auch vom Wehrgang aus.
Die Stadt verfügt über zwei Tore, das größere von beiden ist das Schwarze Tor, das nach Süden, zur Tobrischen Straße, weist. Mit seinem seinem 12 Meter hohen Torhaus ragt es deutlich über die Stadtmauern hinweg und sein Name rührt von dem schwarzen Schiefergestein her, aus dem es errichtet wurde. Das Schweinetor im Nordosten der Stadt ist deutlich kleiner: Es weist zum Salzweg hin sowie zu Feldern und Wiesen der in der Stadt ansässigen Bauern. Ein steinerner Brückenbogen, der den Sattelbach überspannt, bringt Reisende vor ein relativ schlichtes, aber doch stabiles Doppeltor im Schatten eines 9 Schritt hohen Wachturms.
Salthels Lebensader
Das Lebensader Salthels ist die in einem geschwungenen Bogen quer durch die Stadt führende Grifiosstraße, die --- vor allem zwischen Schwarzem Tor und Götterplatz --- schön genug gefügt ist, um repräsentativen Zwecken dienen zu können. An ihr stehen die Geschäfte der einflussreichen Kaufleute und auch einiger besonders erfolgreicher Handwerker sowie die Stadthäuser einer Handvoll Adelsfamilien und der wohlhabendsten Bürger. Darüber hinaus verbindet sie drei der wichtigsten Plätze Salthels miteinander: den Stapelplatz im Händlerviertel, den Grifios- oder Götterplatz am Übergang des Händlerviertels zum Handwerkerviertel und schließlich den Eiermarkt im Bauernviertel.
Die Grifiosstraße ist als einzige Saltheler Straße vernnünftig gepflastert und breit genug, dass zwei Fuhrwerke aneinander vorbei passen --- daneben bleibt dann sogar noch Platz für Fußgänger. Das gilt aber nur für ihren Süden, hinter dem Stapelplatz wird sie nämlich schmaler, weil die meisten Händler nicht weiter müssen als bis hier, und hinter dem Götterplatz ist sie so eng, dass nur noch ein Furhwerk hindurch passt. Auf der Strecke zwischen Eiermarkt und Schweinetor geht es zwar in gleicher Breite weiter, da sich ja auch Händler, die über die Slazstraße aus dem Norden kommen, noch irgendwie ihren Weg bahnen müssen. Das Pflaster ist aber deutlich schlechter und nicht selten von Exkrementen der Schweine und Ziegen übersät, die einige Bauern zumindest nächtens in Ställen hinter ihren Hütten halten, nur um sie tagsüber wieder vors Tor zu treiben.
Gebäude in Stadttor-Nähe:
- Kleine Stube für die Torwachen
- Stellmacherei des Handelshauses Kolenbrander direkt hinter dem Schwarzen Tor
- Geschäfte diverser betuchter Händler und Handwerker
Der Stapelplatz
Der größte Platz Salthels ist zugleich das Zentrum des Handels und Handwerks in der Stadt. Hier müssen auswärtige Kaufleute ihre Waren abladen und feilbieten, zu festen Terminen finden außerdem Warenschauen, Feste und nicht zuletzt Märkte statt, bei denen Waren aus den umliegenden Baronien verkauft werden. Die Häuser am Stapelplatz stehen so dicht beieinander, dass sie wie eine durchgehende Mauer wirken.
Dabei sticht das riesige Rathaus, das aus Zeiten der eslamidischen Markverweser stammt und bemerkenswerterweise auch in diesem Stil erbaut wurde, deutlich hervor. Neben einem geräumigen Ratssaal und einigen Amstsstuben beherbergt es die Säle der ansässigen Zünfte und vor ihm steht der Pranger. Wer den Platz nur überqueren und sich nicht verweilen will, nimmt das Darador-Tor um zwischen den Gebäuden hindurch zu kommen und zum Grifiosplatz zu gelangen.
Gebäude am Stapelplatz oder in seiner Nähe:
- Das ebenfalls prächtige Haus der Händlergilde, die es abgelehnt hat, einen Saal im Rathaus zu mieten
- Das wie das Rathaus im eslamidischen Stil erbaute Theater (auch ein Erbe der Markverweser von einst)
- Das Hotel "Bürgerstolz"
- Die Stadtwache, die durch durch einen Steg in der obersten Etage mit dem Schuldturm verbunden ist
- Kontore der Großhändler (Kolebrander, Sichelwachter Handelsbund, Klawitter)
- Diverse Geschäfte
- In zweiter Reihe Lagerhäuser ansässiger Händler und für die Waren durchreisender Kaufleute
- In zweiter Reihe: Schenke "Salzstock"
- An der Grifiosstraße hinterm Platz ein Geldverleiher, bei dem auch viele Adelige Schulden haben
Der Grifiosplatz
Rund um den Grifiosplatz, vom Stapelplatz aus gesehen aber vor allem "hinter" ihm, haben sich Handwerker und einfache Bürger, die als Mägde und Knechte ihr Geld verdienen, niedergelassen. Es ist also wenig verwunderlich, dass hier nicht nur die Straße schlechter wird, sondern die Pracht der Geschäfte und Wohnhäuser enbenfalls abnimmt. Statt von großen Handeslhäusern oder Handwerkern, die über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt sind, können Reisende hier Waren und Dienstleistungen von örtlichen Krämern oder Handwerkern erhalten. Das Herz des Viertels bildet der Grifiosplatz, der keine 200 Meter hinter dem Stapelplatz liegt. Hier stehen bessere Wohnhäuser in erster Reihe, außerdem können einige kleine, aber feine Devotionaliengeschäfte und alle Tempel der Stadt besucht werden.
Einst war dem Götterfürsten der größte und schönste Tempel in Salthel geweiht. Das ging vor allem auf Bemühungen der einflussreichen Adelsfamilie von Salthel zurück, die dem Herrn Praios von jeher treu ergeben war und deshalb in der Zeit der Priesterkaiser auch die Herzogenwahrer Weidens stellte. Als deren Stern nach langer Schreckensherrschaft verlosch, lehnten sich die braven Bürger auf und brannten nicht nur Teile der Feste Aarkopf, sondern auch das Haus des Sonnengottes in ihrer Stadt nieder. Erst 1029 BF wurde an anderer Stelle am Grifiosplatz ein neuer Tempel des himmlischen Richters geweiht --- die "Halle der Sonnenglut" ist zwar ebenfalls sehr prächtig, aber recht klein. Um diesen Nachteil auszugleichen, wurden deutlich vor dem Gottehaus zwei vier Schritt hohe Greifenstatuen errichtet. Vorsteher des Tempels ist der junge Heliodorus "Rapax" von Greifenfurt, der mit viel Geduld gegen die Vorurteile der Saltheler ankämpft.
Der Rondratempel "Gerons Wacht" wiederum ist für die Stadt viel zu voluminös geraten: Die große Halle wurde in derart gewaltigen Ausmaßen gebaut, dass sie heuer zu den Andachten und Göttinnendiensten selbst an hohen Feiertagen nie ganz voll ist. Der Tempel unterstand lange Zeit dem Kloster Zweileuen, das jedoch im Jahr 1039 BF bei einem Drachenangriff zerstört wurde. Kurz darauf entsandte die Kirche der Leuin einen neuen Vorsteher: XXX.
Der Tempel Travias wirkt auf den ersten Eindruck wie ein einfaches Bürgerhaus im Fachwerkstil, beim näheren Hinsehen sind aber umlaufende Gänsefriese an der Fassade zu erkennen und auf der Eingangstür prangt das Symbol einer Gänsefeder. Im Inneren wird der Hauptteil des Erdgeschosses von einem großen Speisesaal eingenommen, außerdem gibt es mehrere kleine, einfach gehaltenen Schlafkammern für Bedürftige. Im ersten Stock befindet sich der eher gemütliche als ehrfurchtsgebietende Andachtsraum, der ein bisschen an eine große Wohnstube erinnert. Der Tempel wird von Vater Gors und Mutter Gerngunde betreut, die mit ihren beiden Kindern im gleichen Stockwerk wohnen.
Im Süden des Götterplatzes, an der Grenze zum Händlerviertel, steht die "Alte Schule" (ebenfalls ein Überbleibsel der Eslamiden-Herrschaft), der Tempel des Phex, der in erster Linie als Handelsraum genutzt wird. Meist verschlägt es hierher Kaufleute, denen besonders schwierige Verhandlungen bevorstehen und die sich dafür nicht nur der Gunst des Fuchses, sondern im Zweifel auch der Beratung und Kontrolle durch seine irdischen Diener versichern wollen. Phex als Gott der Diebe wird in Salthel nicht --- oder zumindest: nicht offen --- verehrt und die Stadtoberen haben bisher auch verhindern können, dass dies an einem anderen Ort in der Handelsstadt passiert. Tempelvorsteherin ist Sarnah Rohregger.
Über eine breite Außentreppe ist der prächtige Ingerimm-Tempel zu erreichen, der just an dem Platz steht, an dem der Praiostempel einst niederbrannte. Bemerkenswert ist die vor allem die Gesteinssammlung des Tempels, außerdem werden hier teilweise uralte Karten von Höhlen und Minenschächten in der Sichelwacht aufbewahrt. Tempelvorsteherin ist Rheja von der Klamm. Vor dem Ingerimm-Tempel steht der reich mit goldenen Praios-Symbolen und Heiligen des Götterfürsten verzierte "Brunnen der Schande", der seinen Namen erhalten hat, weil er während der Priesterkaiserzeit mit viel Gold errichtet wurde, während das Volk hungerte.
Gedäude am Grifiosplatz oder in seiner Nähe:
- Geschäfte von Handwerkern, die Devotionalien aus Holz oder Glas herstellen
- Schenke "Zum Silberdrachen"
- Entlang der Grifios-Straße: Geschäfte weiterer Handwerker verschiedener Gewerke
- In der Perainegasse: eine Wundheilerin/Hebamme/Kräuterhändlerin
- In einer Perainegasse: ein winziges Badehaus
- In der Schmiedegasse: Grob- und Silberschmiede, das Hüttenwerk und die Gräfliche Münze
- In der Schmiedegasse: Gasthaus "Erzenbruch"
Der Eiermarkt
Hinter dem Grifiosplatz gelangt der Reisende erst ins Handwerkerviertel und dann --- jeweiter er nach Nordosten vorstößt --- in den Bereich der Stadt, der als Bauernviertel bekannt ist. Die Häuser werden immer kleiner, sind irgendwann alles andere als repräsentativ und in der Nähe des Schweinetors stinkt es oft wirklich nach Schweinen, Ziegen, Hasen oder Hühnern, weil viele der hier lebenden "Ackerbürger" in windschiefen Ställen und Verschlägen hinter ihren Häusern Kleinvieh halten.
Früher suchten die Bürger der Stadt gern einzelne Bauern auf, um sich bei ihnen mit Eiern, Mich oder auch mal einem Braten zu versorgen. Das führte zu einigem Durcheinander und gelegentlich dazu, dass die "Ackerbürger" vom Schaffen abgehalten wurden. So entstand der "Eiermarkt", ein täglich stattfindender Markt auf einem winzigen Platz inmitten des Bauernvirtels. Hier können die Bürger in den frühen Morgenstunden nun das kaufen, wonach sie einst über den ganzen Tag verteilt trachteten. Allein an Rondrategen wird nicht mit ländlichen Produkten gehandelt.
Gebäude beim Eiermarkt:
- Ein Metzger und Fleischer
- Ein Bäcker
- Ein Backhaus, in dem jeder – gegen eine geringe Gebühr – einen riesigen Ofen nutzen kann
- Schenke "Sichelend"
Das Armenviertel
Im Nordwesten der Stadt --- also weit weg von der Grifiosstraße, noch hinter den Schmieden und an die Häuschen der "Ackerbürger" angrenzend --- befindet sich das Viertel, in dem Tagelöhner und andere Menschen mit wenig Geld ihr Dasein fristen. Vom Glanz gleich hinter dem Schwarzen Tor ist hier nichts mehr zu bemerken: Die Gassen gleichen Trampelpfaden, die Behausungen bisweilen den windschiefen Ställen aus dem Bauernviertel.
Eine Baracke gibt es auch, und zwar an einer Stelle, an der das Handwerker-, das Bauern- und das Armenviertel mehr oder minder fließend ineinander übergehen. Hier hat der Stadtrat 1027 BF ein Gebäude errichten lassen, in dem Soldaten der Sichelgarde unterkommen können, wann immer sie sich in der Grafenstadt aufhalten. Der Gedanke dahinter erklärt sich von selbst: Die Nachbarschaft zu unter Waffen stehenden Männern und Frauen soll die Wogen glätten, die in diesem Schmelztiegel gelegentlich hochschlagen, und als Abschreckung für Gesocks aus dem Armenviertel dienen.
Gebäude im Armenviertel:
- Schenke "Krummer Hund"
- Bordell "Rahjas Schoß"
Vor den Toren
Der Sattelbach macht im Nordwesten der Stadt einen kleinen Schlenker, dadurch gibt es zwischen ihm und der Tobrischen Straße einige besonders fette Wiesen, die von den "Ackerbürgern" gern genutzt werden. Darüber hinaus bestellen sie viele der Felder rund um die Capitale. Südlich der Tobrischen Straße, am Fuß des rund 50 Meter hohen, steilen Aarbergs mit der Grafenfeste Aarkopf, liegt die sogenannte Pilgerwiese. Auf ihr herrscht oft reger Betrieb: seien es nun Mannschaftszelte von Truppen, die sich in die Sichelwacht hinein oder über den Sichelstieg nach Weißtobrien bewegen sollen, prächtige Ritterzelte, weil ein Turnier ansteht, oder Handelszüge, die darauf warten, in die Stadt eingelassen zu werden.
Folgt man der Tobrischen Straße ein Stück nach Süden, dorthin, wo sie in den Sichelstieg übergeht, kann man außerdem den kleinen Weiler Traviaglück erspähen, in dem unfreie Bauern leben, die für den Sichelgrafen im Einsatz sind. In diesem Örtchen steht auch ein weiteres, größeres Quartier der Sichelgarde --- praktischerweise an der einzigen Verbindung nach Weißtobrien, die es über lange Jahre hinweg gab. Beschreitet man hingegen den Sieben-Baronien-Weg, der von Salthel aus nach Osten, in die Drachenpforte hinein, führt, stößt man auf einen kleinen Triumphbogen, in den die Wappen der am Bau beteiligten Baronien eingemeißelt sind und an dem eine Plakette hängt, die auf die Mautkosten hinweist.
Wichtige Personen
- Bunsenhold von Wolkenstein und Wettershag, Graf der Sichelwacht und Stadtherr
- Odilbert von Brockingen, Stadtvogt
- Gernlind Facklam, Stadtmeisterin, Meisterin der Zunft der "Erzenen Esse"
- Bergunde Rohregger, Richterin und Matriarchin der Familie Rohregger
- Jasper Nohmhain, Marktvogt
- Draan Gerys, Hauptmann der Stadtgarde
- Herfold Kolenbrander, Kaufmann (vor allem Import), Meister der Kaufmannsgilde und Stadtrat
- Vadim Vukoff, Kaufmann (vor allem Export) und Meister des Sichelwachter Handelsbunds
- Ysilda Klawitter, Kauffrau (in erster Linie Salz) und Familienmatriarchin
- Beryllius Krayenkamm, Meister der Zunft der Zimmerer, Schreiner und Drechsler
- Eberhild Klammen, Meisterin der Zunft der Steinmetze und Bildhauer und Stadträtin
- Radelbrecht Rohregger, Meister der Zunft der Kürschner und Beinschnitzer und Stadtrat
- Glenna Quarzen, Meisterin der Zunft der Glasmacher, -schleifer und -bläser und Stadträtin
- Saphiria Krayenkamm, Besitzerin des Hotels "Bürgerstolz" und Stadträtin
- Heliodorus "Rapax" von Greifenfurt, Vorsteher des Praiostempels und Stadtrat
- Rheja von der Klamm, Vorsteherin des Ingerimm-Tempels und Stadträtin
- Klosbert "der Hacker" Gunselbacher, Scharfrichter