Lage/Ausdehnung:
Die mittleren und östlichen Teile der Baronie Ingerimms Steg, die westliche Hälfte der Baronie Uhdenwald sowie der Norden der tobrischen Baronie Güldenharsch.Die Wüstenei umfasst insgesamt eine Fläche, die etwa doppelt so groß ist wie Ingerimms Steg.
Besondere Orte:
(Alt-)Dragenfeld, Turm Drachentodt, Inquisitonsturm der Praios-Kirche
Beschreibung:
Per Edikt des Herzogenhauses und der Kirchen darf man die Wüstenei heuer nur noch in Begleitung von Bannstrahlern oder mit einem Dispens der Draconiter betreten. Es ist schwer, dem einst durch Bosparanienholz-Stelen gekennzeichneten Bannweg vom Inquisitionsturm im Westen aus bis zum Gurvaniaten-Kloster im Osten zu folgen, da viele der Markierungen nicht mehr existieren. Soweit das Auge reicht, ist nur grauer Staub und feiner Sand zu sehen, aus dem hin und wieder ein verwitterter Felsblock oder ein umgestürzter, vermoderter Baumriese ragt.
Nachts werden viele Reisende von Alpträumen geplagt, die von plötzlichem Vergehen und fremden Leben künden, und so ist erholsamer Schlaf in der Wüstenei kaum möglich. Gruftnebel und Staubbolde, Gefesselte Seelen und Nachtalpe sind hier häufig anzutreffen und stellen eine zusätzliche Gefahr für den Wanderer dar. Von Astralstürmen wird berichtet, gar von plötzlich aufreißenden Limbustoren, doch verweisen Gelehrte aus aller Herren Länder derlei ins Reich der Märchen – zu weit liege die mächtige Invokation, die Borbarad Rückkehr nach Dere bewirkte, bereits zurück.
Inmitten der grauen Ödnis, dort wo sich die Kraftlinien des Hexenbandes und der Satinavsketten kreuzen, liegen indessen die Ruinen Dragenfelds. Hier nahm das Verhängnis der Region einst seinen Anfang. Nur der nahezu unbeschadete Tsa-Tempel leuchtet in kräftigen Farben und zarte Schößlinge wachsen in seinem Schatten. Es wird erzählt, hier halte ein unheimlicher Ritter in weißer Brünne Wacht, von dem niemand weiß, ob er durch die Macht Tsas am Leben erhalten wird oder ob er eine untote Gestalt ist, deren Seele Boron den Zutritt in sein Reich verwehrt. Wo einige Verirrte berichten, er sei ihre letzte Rettung gewesen, sagen andere, dass er sie angegriffen habe.
Kürzlich erst hat der Diener des Lebens entschieden, dass es nötig sei an diesem Ort der Verdammnis ein Zeichen zu setzen: Er forderte die Gläubigen auf, einen Baumgürtel um die Wüstenei zu pflanzen. Und die Pilgerzüge zeigen Erfolg, denn langsam sprießt wieder erstes Grün zu den Füßen der Schößlinge und wenngleich sich immer noch der allgegenwärtige Staub auf sie legt, lässt auch die Kunde einer Expedition des Pentagrammatons, die lebende und wachsende Flechten inmitten der Wüstenei entdeckt haben will, darauf hoffen, dass die Dinge in der Wüstenei sich langsam zum Besseren wenden.
Quellen:
Schild, Alptraum ohne Ende (Abenteuer) in Rückkehr der Finsternis (Anthologie)