Seit Isegrein der Alte von Bosparan in das Land zwischen Finsterkamm, Schwarzer Sichel und Drachensteinen kam und sein sagenumwobenes "Könirgreich im Norden" gründete, sind mehr als 1500 Jahre vergangen. Viel Zeit, in denen die Bärenlande manch gewaltigen Zauber, manch lebensrettendes Wunder, manch blutige Schlacht geschaut haben. Die Geschichte der Mittnacht beginnt mit einem mutigen Mann, der auszog, das Ende der Welt zu finden, stattdessen aber einen Drachen erschlug, mit Feen tanzte, einen Tierkönig traf und den Grundstein für ein Herzogtum legte, das den Kernlanden des Reichs weiter im Süden seit Jahrhunderten zuverlässiger Schild ist.
In besagten 1500 Jahren hat es mehr Wandel gegeben, als man den reaktionären Weidenern gemeinhin zutrauen würde --- und der vollzog sich zugegebenermaßen selten einmal freiwillig. Von den legendären Anfängen, in denen Feen und Geister Isegrein bei sich willkommen hießen, über eine Blütezeit, in der die Elfen als Berater am Herzogenhof ein- und ausgingen, bis hin zu dem lästerlichen Ritual, mit dem Borbarad zurück in diesseitige Sphären geholt wurde, hat Magie stets eine große Rolle in den Bärenlanden gespielt. Von der blutigen Herrschaft des verfluchten Falgund, über das Wirken Rondras bei der Schlacht am Rhodenstein bis hin zum Schicksal der Ifirnsmaid Walbirg haben die Götter stets eine große Rolle gespielt. Und von den alles zerstörenden Stürmen der Orks und andauernden Überfällen der Goblins, über die Schlacht im Drachenspalt, in der die Sonnenlegion den Theaterritterorden zerquetschte, bis hin zur verheerende Niederlage der Weidener vor den Toren Ysilias haben Krieg und Tod stets ihre Rolle gespielt.
Entwicklung vom Herzen zu den Rändern hin
Die Wiege des Herzogtums Weiden hat am Pandlaril gestanden --- und zwar dort, wo Isegrein der Alte einst den Grundstein für die heutige Balihoer Grafenfeste Räuharsch legte. Entsprechend war Baliho auch die erste größere Siedlung der Bärenlande. Erst später folgte Trallop mit der Bärenburg, die den Herzögen seit Jahrhunderten als Heimstatt dient. Dann kamen nach und nach weitere Siedlungen hinzu, die die Menschen immer weiter nach Westen und Osten brachten, bis zum Finsterkamm und dem fernen Ende der Roten Sichel. Nur wenige Weidener Ortschaften genießen heute das Stadtrecht und je weiter der Reisende sich von Baliho und Trallop entfernt, desto dünner wird die Besiedlung, desto gefährlicher die Wildnis.
Für die Geschichte der Mittnacht ist das insofern von Bedeutung, als sie sich im Herzland vergleichsweise gut nachverfolgen lässt, zu den Rändern hin aber immer fransiger und ungefährer wird. Wenn es sich nicht gerade um weltbewegende Ereignisse wie die Schlacht im Drachenspalt oder die Entstehung der Wüstenei handelt, mag manches in den Wirren der Zeit verlorengegangen sein. Gleichwohl ist in den vergangenen 1500 Jahren einiges verschriftlicht worden, was dem Leser einen ungefähren Eindruck von den Geschehnissen im gesamten Herzogtum und auch in den verschiedenen Grafschaften vermitteln kann.